Kunde fragt nach Stundensatz. Was tun?

Der Stundensatz als Grundlage etwaiger Preisverhandlungen ist seit Jahrzehnten gelernte Methode. So ist es nicht verwunderlich, dass auch von Kundenseite mitunter der Wunsch nach Nennung eines Stundensatzes zur Sprache kommt. Wie kannst Du damit umgehen?  Für einen Kunden ist die bestmögliche Klarheit über einen möglichen Handel notwendige und wichtige Grundbedingung für eine Entscheidung. Dies schließt natürlich auch die unbedingte Gewissheit ein, dass der – stets vorab – genannte Preis verbindlich bleibt. Umfasst aber vor allem auch ein Verständnis darüber, welche erwarteten Leistungen inbegriffen, und – mindestens genau so wichtig – was in dem Angebot nicht enthalten ist, sowie (oft unterschätzt) die Lieferbedingungen,

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Erfolgsabhängige Vergütung? Nein!

Die erfolgsabhängige oder auch leistungsabhängige Vergütung ist immer wieder ein Thema. Dabei ist sie falsch und sorgt für tiefgreifende Verwerfungen. Warum erscheint sie dennoch so charmant? In diesem Beitrag erkläre ich es. Mag es auch den einen oder anderen Glaubenssatz beim Lesen gehörig durcheinanderschütteln. Ist die erfolgsabhängige Vergütung eine Form der Preisfindung? Obwohl das Wort Vergütung nur ein anderes Wort für Preis ist, handelt es sich bei der sogenannten erfolgsabhängigen Vergütung mitnichten um eine Methode der Preisfindung. Das muss ich an dieser Stelle deutlich betonen. Denn die Findung der »absoluten« Höhe des Preises beschreibt sie nicht; kann sie auch

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Warum Zeiterfassung, Controlling und Agentursoftware verschwinden werden

Der wertschätzende Weg zu besseren Preisen und wirksamer Zusammenarbeit mit deinen Kunden kennt nur Gewinner. Deshalb erhalte ich so viel Rückenwind. Von allen Seiten. Die wechselseitige Investition in Vertrauen und Verständnis in Verbindung mit Deinem Können führt dazu, dass nicht nur die gemeinsam erschaffenen Angebote wertvoller werden, sondern auch das Ergebnis der anschließenden gemeinsamen Zusammenarbeit wirkungsvoller. Gleichwohl wirft es naturgemäß einige Fragen auf, da es radikal mit vielen gegenwärtigen Glaubenssätzen bricht. So wird mir regelmäßig folgende Frage gestellt: Warum greife ich Zeiterfassungen, Controlling-Software und ERP-Software (landläufig als Agentursoftware bezeichnet) so nachdrücklich, hart und unbarmherzig an? Warum bezeichne ich diese

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Pricing für agile Projekte

Wenn ich die gegenwärtigen Meinungen über die angeblichen Vorteile »agiler« Projektarbeit in Agenturen überspitzt zusammenfassen müsste, dann folgendermaßen: Wir arbeiten ohne Ziel. Dafür möglichst schnell. Wir können zudem noch Alles-und-jederzeit auf dem Weg zum unklaren Ziel ändern. Und da wir »Zeit verkaufen« geht das alles vergleichsweise billig. Dummerweise ist das alles eben genau das Gegenteil von dem, was die agilen Prinzipien eigentlich hervorbringen und schaffen können. In diesem Beitrag erkläre ich Dir, was ich unter wertschätzendem und gewinnorientierten Pricing für agile Projekte verstehe. Obige Einschätzung, was »agile« Projektarbeit bedeutet, fußt auf einem weitreichenden Missverständnis – oft aus Unkenntnis der

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Warum Du die Anzahl der Korrekturen nicht begrenzen solltest

Schon wieder ein Projekt, bei dem sich die »Korrekturschleifen« häufen. Noch eine Änderung. Was bildet sich der Kunde ein? Soll gefälligst für die »Mehraufwände« zahlen. Schon wieder nutzt uns der Kunde aus mit seiner ewigen Korrekturwut. Typisch. Beim nächsten Mal begrenzen wir die Korrekturgänge auf zwei. Basta. So lautet etwas überspitzt gesprochen die Begründung dafür, dass in den meisten »Kostenvoranschlägen« im prosaischen Kleingedruckten die Korrekturgänge auf ein für Agenturen »gerechtes« Maß begrenzt werden. Es ist Zeit mit dieser reaktiven Gewohnheit zu brechen. Denn sie gefährdet die Kundenbeziehung aufs Schärfste. Warum? Ganz einfach. Hast Du Dir schon einmal überlegt, dass

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Tausende nicht abgerechnete Stunden

Bald ist wieder Jahresende. Höchste Zeit vermutlich für einen Blick in Deine Agentursoftware. Und wieder wirst Du stundenlang Excel-Listen mit Zeitaufwänden prüfen. Oh Schreck. Tausende nicht abgerechnete Stunden haben sich einmal mehr über das Jahr angehäuft – und gar nicht zu reden von den unzähligen falsch, auf intern, Fortbildung und auf »nicht abrechenbar« (not billable) gebuchten »Aufwänden«. Aua! So viel gutes Geld, das wieder am Jahresende fehlt. Wieder nichts übrig geblieben für längst notwendige Investitionen, eine bescheidene Rücklagenbildung oder gar eine Gehaltserhöhung. Eine Brandrede tut mal wieder richtig not. Schnell also eine E-Mail an die Mitarbeiter schreiben. Als Wachrüttler.

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Agiler Festpreis und »Time-and-Materials«

Was ist der grundlegende Vorteil »agiler« Zusammenarbeit? Wenn ich diese Frage stelle, herrscht erst einmal Stille. Irgendwann kommen zögernd Antworten wie, »Man könne innerhalb des Projektes schneller auf Änderungen reagieren« oder die »Zusammenarbeit würde reibungsloser«. Unbestritten: Allein das sind großartige Vorteile, die agile Zusammenarbeit mit sich bringt. Jedoch ist das nicht der grundlegende Vorteil, der den Prinzipien der Agilität innewohnt. Dieser heißt nämlich: Das Ergebnis wird schneller geliefert. In kürzerer Zeit. Am deutlichsten wird dieser entscheidende Vorteil im Titel des großartigen Buches des Scrum-Begründers Jeff Sutherland »The Art of Doing twice the Work in Half the Time«. Doppelt soviel

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Kalkulation und Nachkalkulation

»Jetzt hat es länger gedauert, als veranschlagt. Wer soll das bezahlen?« Spätestens hier zeigt sich das grundlegende Problem an der Methode, wie Kreative glauben Preise errechnen zu müssen. Und es zeigt sich die unglaubliche Schädlichkeit dieser Methode, vor der ich aus vielen Gründen nur warnen kann. Warum? Wir maßen uns an, Preise und damit den zugrundeliegenden Wert auf Basis von Zeitaufwand und eigenen Kosten »kalkulieren« zu können. Das jedoch ist falsch, denn Preise unterliegen stets einzig dem subjektiven Werturteil des möglichen Handelspartners (»Kunden«). Anders gesagt: Dem Kunden ist es vollkommen egal, was den Verkäufer die Erstellung und Bereithaltung gekostet

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Warum Du mit der Abrechnung von Zeitaufwänden aufhören solltest

Was ist der Unterschied zwischen Pricing und Abrechnung? Das eine geschieht vorher, das andere findet stets rückwirkend statt. Das ist doch egal? Mitnichten. Richtiges Pricing findet den Wert für Käufer und Verkäufer bevor es zu einer Preisnennung kommt. Denn nur wenn für beide Seiten im Vorfeld der Wert klar ist, kann sich ein richtiger und passender Preis entwickeln. Umgekehrt: Ist der Wert nicht klar, ist jeder (!) Preis falsch und damit häufig zu hoch. Im kreativen Umfeld jedoch ist diese Herangehensweise weitgehend neu. Hier umgehen wir diese Tatsache häufig, in dem wir den Kunden Zeit verkaufen, welche wir nach

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Warum Wachstum für Deine Agentur schlecht sein kann

Wenn ich mit Agenturinhabern spreche höre ich oft: »Wir wollen wachsen.« Das ist verständlich. Jeder Organismus wächst. Der Rasen in meinen Garten wächst. Meine Kinder wachsen. Und jeden Tag aufs Neue wachsen wir an den Herausforderungen, die das Leben für uns bereit hält. Wachstum ist grundsätzlich etwas Gutes und etwas vollkommen Natürliches. Im wirtschaftlichen Umfeld sollte Wachstum ein Zeichen von Erfolg sein. Denn wächst ein Unternehmen, macht es offensichtlich etwas richtig. Was ist aber das Problem mit Wachstum? Für viele Agenturen gibt es Wachstum nur in einer zweidimensionalen Ausprägung: Mehr Mitarbeiter.Mehr Kunden. Auf den ersten Blick auch eine logische

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Warum Deine Kosten und Dein Zeitaufwand Deinen Kunden vollkommen egal sind

Die verbreitetste Form der Preisbildung ist Folgende: Man nehme seine Kosten und rechne eine Gewinnmarge als Zuschlag hinzu. Zack. Fertig ist der Preis. Schön einfach. Und auch einfach zu begründen. In der Literatur wird dies als Kosten-Plus-Preisfindung (Cost-Plus-Pricing) oder auch als Zuschlagskalkulation bezeichnet. Das versteht jeder und ist so wunderbar logisch. In fast allen Branchen ist die Art und Weise, wie man Preise zu machen glaubt, historisch gewachsen. Fast überall in Form einer mehr oder minder pompösen Form der Zuschlagskalkulation. In meiner Ausbildung zum Verlagskaufmann hatte ich so auch die klassische »Buchkalkulation« gelernt, die schon bald seit Gutenbergszeiten jedem

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